The Cabin In The Woods
Jahr: 2011
Genre: Horror-Satire
FSK: Ab 16
Fünf Jugendliche machen Urlaub in einer Hütte im Wald. Klingt bekannt. Dabei werden sie von dubiosen Wissenschaftlern beobachtet. Hm, ok, nicht gerade unoriginell, aber auch „Reality TV“-Horror kennt man. Diese Wissenschaftler beobachten allerdings nicht nur, nein, sie greifen aktiv ins Geschehen ein. OK, das ist doch mal was, was man so nicht alle Tage sieht. Nun folgt das übliche Prozedere eines Teeny-Slasherfilms, und wenn die Jugendlichen mal nicht so wollen, wie es die Regeln des Slashers vorgeben, werden sie z.B. durch Pheromon-Nebel dazu gebracht. Zum Sex in diesem Fall.
Allerdings haben die Jugendlichen, die von alldem
natürlich nichts mitbekommen, die Wahl der Qual: Als sie den Keller des Hauses
inspizieren, finden sie einen Haufen seltsamer Gegenstände, ein Tagebuch oder
einen mit mehreren verstell- und verschiebbaren Teilen ausgestatteten Ball. Mit
welchem dieser Gegenstände sie nun interagieren, wird den Verlauf dieses
„Experiments“ nachhaltig beeinflussen, denn so wird ein Übel losgelassen,
welches nun Jagt auf die Gruppe machen wird…
Der Film trieft nur so von sarkastischen und ironischen
Sprüchen und Momenten, z.B. die Angestellten der Firma, die das Schauspiel veranstaltet,
wetten auf die Spezies, welche von den Opfern heraufbeschworen, bzw. "ausgelöst" wird. Inklusive
Diskussion, ob denn Zombies dasselbe sind, wie eine „Zombie Redneck Folter
Familie“.
Die Gruppe der Jugendlichen (Unter anderem Chris
Hemsworth – Thor, Snow White And The Huntsman) ist trotz dessen, dass sie eigentlich
auch wieder die typische saufende, kiffende und schlechte Witze reißende Truppe
ist, sehr sympathisch, das liegt unter anderem daran, dass auf z.B. die
typische Rollenverteilung, wie "das Arschloch" oder "der Looser,
den niemand wirklich mag" nicht auftaucht, zumindest zu Beginn sind die Jugendlichen
zwar recht stereotyp, aber eben nicht auf eine wirklich störendeWeise. Das
liegt unter anderem auch an dem guten Drehbuch, welches den Figuren herrliche
Textzeilen und Dialoge in den Mund legt. Zwar sind manche Sprüche tatsächlich
was doof, allerdings meist von Ironie begleitet. Besonders hervorgehoben werden
muss hier der Kiffer, welcher mit Sarkasmus geradezu um sich wirft. Herrlich.
Aufgelockert wird das Ganze von den Geschehnissen im
Labor, wo die beiden Wissenschaftler und andere Mitarbeiter dieser
geheimnisvollen Firma dem ganzen per Videokameras und Mikrofonen beiwohnen. Da
wird sich auch mal über das Versagen parallel ablaufender „Experimente“ anderer
Länder beschwert (In Japan z.B. spukt das typische langhaarige Geistermädchen
in einer Grundschule rum, wunderbar.). Anspielungen sind natürlich auch
vorhanden, abgesehen vom Horrorfilm generell (Stichwort: "Wir bleiben zusammen."),
wird in einer Szene z.B. auf Tanz Der Teufel angespielt.
Die Geschichte hat in ihrem Verlauf auch noch einige
Wendungen auf Lager, von denen manche während des Films angedeutet werden,
manche kommen dagegen echt überraschend. Am Ende darf der Film dann mal richtig
aufdrehen, und der Schluss ist herrlich konsequent.
Doch auch Schwächen hat der Film, denn auch, wenn er
keine Längen hat, wirklich gruselig ist er nie. Gegen Ende kommt zwar
tatsächlich noch etwas Spannung auf, aber wirklicher Grusel: Fehlanzeige. Auch muss erwähnt werden, dass, abgesehen von einer echt
gelungenen Dekonstruktion des Horrorfilms und dass dem Publikum ein schöner
Spiegel vorgehalten wird, es dem Film an wirklich eigenen Ideen mangelt. Das
ist allerdings zu verschmerzen, muss der Film sich doch altbekannten Ideen
bedienen, um diese zu persiflieren. Dasselbe gilt für die auftauchenden Zitate,
wie Objekte oder Monster, welche man sofort als Zitat erkennt. Allerdings ist
hier dann das Mitraten und Erkennen dieser Zitate eine echt spaßige
Angelegenheit.
Fazit: Wer Lust auf eine erfrischende Dekonstruktion des
Horrorfilms hat, welche trotz einiger Parodien und Zitate doch eher Satire denn
Parodie ist, wird bestens unterhalten.