Dienstag, 8. April 2014

Review: The Cabin In The Woods



The Cabin In The Woods
Jahr: 2011
Genre: Horror-Satire
FSK: Ab 16



Fünf Jugendliche machen Urlaub in einer Hütte im Wald. Klingt bekannt. Dabei werden sie von dubiosen Wissenschaftlern beobachtet. Hm, ok, nicht gerade unoriginell, aber auch „Reality TV“-Horror kennt man. Diese Wissenschaftler beobachten allerdings nicht nur, nein, sie greifen aktiv ins Geschehen ein. OK, das ist doch mal was, was man so nicht alle Tage sieht. Nun folgt das übliche Prozedere eines Teeny-Slasherfilms, und wenn die Jugendlichen mal nicht so wollen, wie es die Regeln des Slashers vorgeben, werden sie z.B. durch Pheromon-Nebel dazu gebracht. Zum Sex in diesem Fall.


Allerdings haben die Jugendlichen, die von alldem natürlich nichts mitbekommen, die Wahl der Qual: Als sie den Keller des Hauses inspizieren, finden sie einen Haufen seltsamer Gegenstände, ein Tagebuch oder einen mit mehreren verstell- und verschiebbaren Teilen ausgestatteten Ball. Mit welchem dieser Gegenstände sie nun interagieren, wird den Verlauf dieses „Experiments“ nachhaltig beeinflussen, denn so wird ein Übel losgelassen, welches nun Jagt auf die Gruppe machen wird…


Der Film trieft nur so von sarkastischen und ironischen Sprüchen und Momenten, z.B. die Angestellten der Firma, die das Schauspiel veranstaltet, wetten auf die Spezies, welche von den Opfern heraufbeschworen, bzw.  "ausgelöst" wird. Inklusive Diskussion, ob denn Zombies dasselbe sind, wie eine „Zombie Redneck Folter Familie“.


Die Gruppe der Jugendlichen (Unter anderem Chris Hemsworth – Thor, Snow White And The Huntsman) ist trotz dessen, dass sie eigentlich auch wieder die typische saufende, kiffende und schlechte Witze reißende Truppe ist, sehr sympathisch, das liegt unter anderem daran, dass auf z.B. die typische Rollenverteilung, wie "das Arschloch" oder "der Looser, den niemand wirklich mag" nicht auftaucht, zumindest zu Beginn sind die Jugendlichen zwar recht stereotyp, aber eben nicht auf eine wirklich störendeWeise. Das liegt unter anderem auch an dem guten Drehbuch, welches den Figuren herrliche Textzeilen und Dialoge in den Mund legt. Zwar sind manche Sprüche tatsächlich was doof, allerdings meist von Ironie begleitet. Besonders hervorgehoben werden muss hier der Kiffer, welcher mit Sarkasmus geradezu um sich wirft. Herrlich.


Aufgelockert wird das Ganze von den Geschehnissen im Labor, wo die beiden Wissenschaftler und andere Mitarbeiter dieser geheimnisvollen Firma dem ganzen per Videokameras und Mikrofonen beiwohnen. Da wird sich auch mal über das Versagen parallel ablaufender „Experimente“ anderer Länder beschwert (In Japan z.B. spukt das typische langhaarige Geistermädchen in einer Grundschule rum, wunderbar.). Anspielungen sind natürlich auch vorhanden, abgesehen vom Horrorfilm generell (Stichwort: "Wir bleiben zusammen."), wird in einer Szene z.B. auf Tanz Der Teufel angespielt.


Die Geschichte hat in ihrem Verlauf auch noch einige Wendungen auf Lager, von denen manche während des Films angedeutet werden, manche kommen dagegen echt überraschend. Am Ende darf der Film dann mal richtig aufdrehen, und der Schluss ist herrlich konsequent.


Doch auch Schwächen hat der Film, denn auch, wenn er keine Längen hat, wirklich gruselig ist er nie. Gegen Ende kommt zwar tatsächlich noch etwas Spannung auf, aber wirklicher Grusel: Fehlanzeige. Auch muss erwähnt werden, dass, abgesehen von einer echt gelungenen Dekonstruktion des Horrorfilms und dass dem Publikum ein schöner Spiegel vorgehalten wird, es dem Film an wirklich eigenen Ideen mangelt. Das ist allerdings zu verschmerzen, muss der Film sich doch altbekannten Ideen bedienen, um diese zu persiflieren. Dasselbe gilt für die auftauchenden Zitate, wie Objekte oder Monster, welche man sofort als Zitat erkennt. Allerdings ist hier dann das Mitraten und Erkennen dieser Zitate eine echt spaßige Angelegenheit.


Fazit: Wer Lust auf eine erfrischende Dekonstruktion des Horrorfilms hat, welche trotz einiger Parodien und Zitate doch eher Satire denn Parodie ist, wird bestens unterhalten.

Donnerstag, 3. April 2014

Review: Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren



Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren
Jahr: 2013
Genre: Animationsfilm / Fantasy
FSK: Ab 0



Seit ihrer Geburt besitzt kleine Elsa, eine der zwei Prinzessinnen des Königreiches Arendelle, magische Kräfte; sie kann Eis und Schnee beschwören. Nachdem sie beim Spielen ihre jüngere Schwester Anna unbeabsichtigt mit einem Eisblitz am Kopf trifft, nehmen Trolle, welche mit der Königsfamilie befreundet sind, Anna jegliche Erinnerung an die Zauberkräfte ihrer Schwester und retten sie. Damit Elsa lernt, ihre Kräfte zu kontrollieren, hält das Königspaar ihre Kräfte geheim und Elsa von Menschen fern. Allerdings isoliert sie sich auch von ihrer Schwester.



Jahre später sterben der König und die Königin bei einem Schiffsunglück. Bei der Beerdigung bleibt Elsa fern. Weitere drei Jahre später ist es soweit: Elsa ist nun alt genug, zur Königin gekrönt zu werden. Infolgedessen werden die Tore des Schosses nach Jahren endlich wieder geöffnet. Von überall strömen die Menschen herbei, unter anderem der Herzog von Witzpühl... äh... Pitzbühl und Hans, Prinz von den Südlichen Inseln. In letzteren verliebt sich Anna schon auf den ersten Blick, so sehr wünscht sie sich, ihrer wahren Liebe endlich zu begegnen.



Hans und Anna unterhalten sich den Abend hindurch und merken, dass sie wie für einander geschaffen scheinen. Nachdem Hans Anna einen Heiratsantrag macht und diese natürlich zustimmt, verweigert Elsa ihren Segen, da man laut ihr niemanden heiratet, den man gerade erst kennen gelernt hat, was Anna zutiefst verletzt. Sie will Elsa ob ihrer Isolation zur Rede stellen, was dazu führt, dass die ohnehin nervöse Elsa die Beherrschung verliert und ihre Kräfte offenbart. Sie flieht aus dem Schloss in die Berge, stürzt aber unwissender weise das Königreich in einen ewigen Winter (Und das im Juli!).



Anna will ihre Schwester zurückholen und überträgt während ihrer Abwesenheit Hans die Kontrolle über das Reich. Sehr bald trifft sie auf Kristoff, der seinen Lebensunterhalt mit dem Verkauf von Eisblöcken verdient und seinen Freund, das Rentier Sven. Sie sollen Anna zum nördlichen Berg führen, auf welchem Elsa für sich ein Schloss ganz aus Eis errichtet hat. Unterwegs treffen die drei noch auf den sprechenden Schneemann Olaf, der sich nach dem Sommer sehnt. Elsa schuf ihn und hauchte ihm Leben ein. Währenddessen macht sich im Schloss eine Gruppe Männer, angeführt von Hans auf den Weg, nach Elsa zu suchen. Der Herzog von Pitzbühl schickte zwei seiner Männer mit, welche von ihm den Auftrag erhielten, Elsas Winter zu beenden, koste es, was es wolle...



Die Eiskönigin – Völlig Unverfroren ist ein Film ganz im Stile Rapunzels; einerseits ein typischer Disneyfilm mit Prinzessinnen, vielen Liedern und Comic-Reliefs. Andrerseits bietet er für Disney-Verhältnisse recht Ungewöhnliches, wie beispielsweise ein paar Wendungen gegen Ende, die man so ausnahmsweise nicht unbedingt erwartet hätte, die ich an dieser Stelle aber nicht verraten werde. Dazu kommt, dass die titelgebende Eiskönigin Elsa zwar nicht böse, aber dank ihrer Kräfte, die sie nicht zu kontrollieren weiß, ein trauriger Charakter ist. Auch manch Dialog zwischen Anna und Kristoff, in denen es Beispielsweise darum geht, dass man doch jemanden, den man gerade erst kennenlernte, nicht gleich heiraten darf (Etwas, was auch Elsa erwähnte), ist für klassische Disneyfilme mehr, als ungewöhnlich.



Auch, wenn man nun vermuten könnte, es mit einem recht düsteren Disneyfilm zu tun zu haben, überwiegen klar die lustigen, fröhlichen und hellen Momente und generell wird es eigentlich nie wirklich düster. Für Spaß sorgt vor allem der sprechende Schneemann Olaf, der von Hape Kerkeling sehr gut vertont wird; alleine die Tatsache, dass er unbedingt den Sommer erleben möchte und nicht weiß, dass Hitze eher suboptimal für ihn wäre, sorgt für Schmunzler, dazu kommt aber noch sein mehr als sonniges Gemüt. Auch für Lacher zuständig ist das Rentier Sven, bzw. seine Interaktion mit Kristoff. Das Tier kann nicht sprechen, somit wird viel mit Mimik und Gestik gearbeitet.



Die anderen Charaktere sind sympathisch, Anna ist herrlich naiv und zu allem bereit, ihre Schwester zu retten und Kristoff ist ein frecher und dennoch liebenswürdiger Charakter. Die Nebencharaktere schwanken ein wenig, so fand ich den Herzog von Pitzbühl unterhaltsam, ein kleines Ekel, sehr von sich überzeugt, aber dennoch unterhaltsam, die Trolle haben mir allerdings bei ihrem später im Film stattfindenden Auftritt überhaupt nicht gefallen; zu überdreht und aufdringlich wirkten sie (Immerhin wollten sie Kristoff und Anna einfach verheiraten, egal, was die beiden dazu sagen. Es ist mir klar, was die Szene soll, dennoch gefällt sie mir nicht).



Was ebenfalls nicht vergessen werden darf, ist das Liedgut eines Disneyfilmes, sofern es welches gibt. Und in diesem Fall hat Die Eiskönigin einige wirkliche Ohrwürmer parat: Lass Jetzt los, welches im Original Let It Go heißt, beispielsweise, oder das Lied, welches die Eislieferanten zu Beginn des Filmes singen. Auch die Filmmusik gefällt, so hat mir beispielsweise das folkloristisch angehauchte Eingangsstück gefallen, welches später im Film nochmals auftaucht.



Fazit: Ein wirklich schöner Film für Disneyfans, vor allem jene, die mit Rapunzel – Neu Verföhnt gut fanden, werden diesen Film lieben, aber auch alle anderen, die Trickfilme und/oder Musicals mögen sollten dem Film eine Chance geben, die Animationen sind lebendig und detailliert, die Lieder eingängig, die Charaktere (fast) alle so, wie sie zu sein haben und die Story dank einiger kleinerer Überraschungen oder ungewöhnlicher Szenen kurzweilig.



Achja: Der Film spielt augenscheinlich im selben Universum, wie Rapunzel; sie und Flynn tauchen bei Elsas Krönung kurz im Publikum auf.