Dienstag, 15. November 2011

Review: Der König Der Löwen

Der König Der Löwen
Originaltitel: The Lion King
Jahr: 1994
Genre: Trickfilm
FSK: Ohne Altersbeschränkung


„Nants ingonyama bagithi baba!
Sithi uhm ingonyama“
Das sind die ersten Worte, welche man vernimmt, wenn man sich den Film anschaut. Und auch heute noch, kriege ich dabei eine Gänsehaut.
Der Film um den kleinen Löwen Simba, der seinen Platz im ewigen Kreis des Lebens einnehmen soll, dürfte den meisten ja zumindest bekannt sein, dennoch hier ist die Geschichte:
Nachdem der kleine Simba geboren wurde, ist die Freude vor allem bei dessen Eltern Mufasa und Sarabi, dem Königspaar, groß. Alle Tiere in der Savanne feiern die Geburt und zollen der Löwenfamilie ihren Respekt.


Nur einer mag sich nicht so recht freuen: Scar, der Bruder des Königs Mufasa, der nun kein Anrecht mehr auf die Thronnachfolge besitzt.
Einige Zeit später ist aus dem neugeborenen ein aufgeweckter, verspielter und etwas vorlauter kleiner Löwe geworden, zu dessen Freunden unter anderem das ungefähr gleich alte Löwenmädchen Nala zählt. Mit dieser unternimmt er einige Ausflüge, unter anderem begegnen sie auf einem Elefantenfriedhof, außerhalb der Grenzen des „Geweihten Landes“, des Königreiches seines Vaters, drei Hyänen, die sie „zum fressen gern“ haben, vor denen Mufasa die beiden rettet.


Diese Hyänen sind es auch, die eines Tages im Auftrag von Scar eine Gnu-Herde in Panik versetzen, welche fast Simba tötet, und letztendlich den zur Hilfe herbeigeeilten Mufasa zertrampelt.
Scar ist nicht nur Schuld am Tod des Königs, er manipuliert Simba auch, so dass er glaubt, er sei schuld am Tod seines Vaters. Er flüchtet sich in die Wüste und wäre dort gestorben, wenn er nicht von Timon und Pumbaa, einem Erdmännchen und einem Warzenschwein, gerettet worden wäre.


Die beiden ziehen Simba mit ihrer Lebensphilosophie „Hakuna Matata“, Swahili für „(Es gibt) Keine Sorgen“, groß.
Doch mit seiner Ruhe und seinem sorglosem Leben scheint es vorbei, als der inzwischen erwachsene Simba auf seine Jugendfreundin Nala trifft, die ihm davon erzählt, dass Scar König ist, und die Hyänen ins geweihte Land gelassen hat, weswegen dieses vollkommen verödet ist…


Dieser Film hat mich in meiner Kindheit begleitet, ich sah ihn damals mit gerade mal fünf Jahren im Kino, weshalb ich natürlich starke Sympathie für diesen Film hege, allerdings ist er nicht der einzige Film, den ich mit jungen Jahren sah und ich muss zugeben: Viele Filme von damals interessieren mich heute nicht mehr, oder aber ich finde sie nicht mehr so gut, wie damals. Nicht so Der König Der Löwen. Auch heute schafft er es mich zu begeistern, mit seiner Atmosphäre nimmt er einen schon beim ersten Ton des Films gefangen, und wenn Sekunden danach „Der Ewige Kreis“ bzw. „The Circle Of Life“ ertönt, laufen einem wohlige Schauer über den Rücken. Selbst heute muss ich schlucken, wenn Simba verzweifelt versucht, seinen toten Vater wieder aufzuwecken.


Die grandiose Atmo ist unter anderem der liebevoll und in meinen Augen auch von Stil her perfekt gezeichneten Umgebung, dem Charakter-Design und vor allem der unheimlich großartigen Musik von Hans Zimmer (Er ist für die Filmmusik zuständig und mischt unter anderem klassische Versatzstücke mit traditioneller afrikanischer Musik)und dem Team Elton John/Tim Rice (Sie zeichnen sich für die Lieder verantwortlich) geschuldet.
Gerade Lieder wie „Hakuna Matata“ oder „Kann Es Wirklich Liebe Sein?“ bzw. „Can You Feel The Love Tonight“ gehen einem nicht mehr aus dem Kopf (Wobei ich anmerken muss, dass mir die im Film verwendete englischsprachige Version von letztgenanntem weit weniger zusagt, als es die deutsche Version tut).


Die deutschen Sprecher, unter anderem Thomas Fritsch als Scar, Hella Von Sinnen als die Hyäne Shenzi, Ilja Richter als Erdmännchen Timon oder Wolfgang Kühne als Mufasa, liefern eine großartige Leistung ab, vor allem Thomas Fritsch schafft es, Scar richtig verschlagen wirken zu lassen.


Leider können die Originalsprecher da nicht mithalten, außer natürlich Rowan Atkinson als Mufasas Berater, der Nashornvogel Zazu, Jeremy Irons als Scar und James Earl Jones als Mufasa. Gerade letzterer liefert durch seine basslastige Stimme eine beeindruckende Vorstellung ab.


Die eigentliche Geschichte ist typisch Disney, man weiß sofort, wer böse und wer gut ist, aber das stört nicht, genauso wenig, wie , und das ist für Disney recht ungewöhnlich, die völlige Abwesenheit von Menschen (Selbst in Bambi kamen sie vor, auch wenn sie nicht gezeigt worden sind).


Dazu muss ich im Übrigen noch anmerken, dass auch Timons Feile nur ein Stück einer Pflanze ist, da sie in manchen Reviews als das einzige Objekt von Menschen bezeichnet wird, und das ist falsch.
Das Erzähltempo der Geschichte ist super, längen kommen nicht vor, gehetzt wirkt das Ganze auch nicht.


Noch was: Ja, den Film als „Bamblet“ zu bezeichnen wäre nicht so verkehrt („Bamblet, also „Bambi“ und „Hamlet“, so bezeichneten ihn die Disney-Mitarbeiter ironisch während der Produktion), und ob die Verantwortlichen nun zum Produktionszeitpunkt „Kimba, Der Weiße Löwe“ kannten oder nicht, spielt in meinen Augen keine Rolle, auch wenn teilweise Gemeinsamkeiten festzustellen sind.


Fazit: In meinen Augen der beste Disneyfilm aller Zeiten, aber selbst jene, die ihn erst später oder bis jetzt noch überhaupt nicht sahen, werden sehr gut unterhalten. Die Musik ist super, die Lieder eingängig und passend und Scar ist einer der besten Disney-Bösewichte überhaupt. Zu Recht einer der erfolgreichsten Zeichentrickfilme aller Zeiten, dessen Einfluss in den verschiedensten Bereichen zu spüren ist.


FLAWLESS VICTORY!

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